Carl Lorens wurde am 7. Juli 1851 in Wien Erdberg geboren. Bis zu seinem 19. Lebensjahr war er als Anstreichergehilfe tätig.

Mit 17 Jahren verfasste er vermutlich sein erstes Lied.

Er war Autodidakt und konnte angeblich nicht  Noten lesen.

 "...Recht sangbar ins Ohr gehende Melodien sind es, die er einem 'Fachkundigen' vorpfeifen musste, der die Musik in Noten aufschrieb..."

Zunächst soll er als Stegreifsänger in Matzleinsdorf aufgetreten sein. Bedeutung erlangte Carl Lorens jedoch nicht als Volkssänger, hier war er einer unter vielen, sonern als Textdichter und Liedkomponist. Wie bei vielen seiner Kollegen, wurde

jedoch nicht er mit seinen populären Lieder in Verbindung gebracht,

                                                 sondern der Name der Interpreten.

Er bekam zwischen 3 und 5 Gulden pro Lied und überließ damit den Verlagen sämtlich Rechte. Der Volkssänger Franz Kriebaum bezahlte angeblich für eines seiner Lieder ein Nachtmahl, bestehend aus einer Stelze, einer Portion Liptauer und einem Krügel Abzugbier. So war er gezwungen immer wieder neue Lieder zu schreiben und den Verlagen anzubieten. Schließlich blieb er zeitlebens ein armer Mann, während sich andere vergleichsweise ein Vermögen ersangen.

Erst ab 1898 war mit der Gründung der AKM ein entsprechender Rechtsschutz der Künstler gegeben, jedoch war zu dieser Zeit der Höhepunkt der Volkssänger längst vorbei.

Der Niedergang des Volkssängertums rief bei ihm in seiner letzten Lebensphase einen Hang zu Weltschmerz und Weltverachtung hervor. Seine späten Lieder waren stark misanthropisch.

 

Am 6. Dezember 1895 feierte man im Etablissement Stahlener in Hernals sein 25jähriges Bühnenjubiläum. Auch das 40jährige Jubiläum wurde am 1. April 1908 beim Stahlener begangen. Lorens hatte zu diesem Anlass sein Jubiläumslied "Der Herrgott wass schon, was er thuat!" als Opus 2000 geschrieben.

In seinen letzten fünf Lebensjahren litt Lorens an Rheumatismus und Asthma.

 

Er starb verarmt am 12. Dezember 1909 im Sophienspital.

Vierzehn Tage vor seinem Tod soll er sein letztes Lied dem Verleger Blaha gebracht haben.

 

Das Bezirksmuseum Meidling besitzt mit dem Lorens Archiv die umfangreichste

Sammlung über diesen Wienerlied Komponisten.

 

Quelle: Blätter des Bezirksmuseums Meidling Heft 49/50